Die Basilika am Sonntagberg

Ein magischer Ort für Pilger und Kulturfreunde.

Ein besonderer Ort ist auch die Basilika auf dem 712 Meter hohen Sonntagberg. Sie ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht und einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Niederösterreichs. Die Anfänge der Wallfahrtskirche gehen ins 15. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1440 ließ Abt Benedikt I. von Seitenstetten auf dem zum Stift gehörenden Berg eine Kapelle errichten. Schon 50 Jahre später musste sie wegen des Zustroms von Gläubigen durch einen spätgotischen Kirchenbau ersetzt werden.

Ihren Höhepunkt erreichte die Wallfahrt nach dem Sieg über die Türken 1683, unter anderem weil die Gegend von Türkeneinfällen mehrmals verschont blieb. Auch von der Pest blieb der Wallfahrtsort zweimal unberührt, was das Vertrauen auf den Schutz des Wallfahrtsortes noch steigerte.

Als die Kirche abermals zu klein wurde, beschloss der Abt von Seitenstetten Anfang des 18. Jahrhundert einen Neubau. Als Architekt wurde 1706 Jakob Prandtauer beauftragt. Die Bauleitung hatte sein Neffe, Josef Munggenast, inne. 1729, drei Jahre vor ihrer Vollendung, wurde die Kirche geweiht. Die Arbeit an der Innenausstattung, an der so bedeutende Künstler wie Daniel Gran, Martin Johann Schmidt, Melchior Hefele, Antonio Tassio und Jakob Schletterer beteiligt waren, dauerte noch mehrere Jahrzehnte. Auch der legendäre „Zeichenstein“ wurde in die barocke Kirche integriert, wobei der kleinere Teil als Untersatz für das Gnadenbild diente und der größere hinter einem Rokokogitter zu sehen ist.

Im 18. Jahrhundert erreichte die Wallfahrt zum Sonntagberg mit bis zu 100.000 Pilgern jährlich ihre Blütezeit. Die Kirche gehört bis heute zu Stift Seitenstetten. Zur „Basilika minor“ wurde sie 1964 von Paul VI. erhoben.